Max Reger: Orgelwerke Vol.2. Martin Sander an der Walcker-Orgel von 1883 im Dom zu Riga |
Mit den mystisch-schönen Klängen des legendären großen, 1883 im Dom zu Riga als opus 413 errichteten Walcker-Instruments (126/IV/P) taucht der Hörer dieser exzellenten CD in eine verloren geglaubte, unsagbar bedrückende und zutiefst anrührende Klangwelt ein. Die niederländische Orgelbauanstalt Flentrop hat das weitgehend unberührte romantische Riesenwerk 1983, exakt zu dessen hundertstem Geburtstag, gründlich und sehr sachgerecht saniert. Hier vermeint man die ideale Reger-Orgel aus der Zeit der deutschen Spätromantik gefunden zu haben und versteht, warum selbst der Widor-Freund Albert Schweitzer die (mechanischen) Walcker-Orgeln eben dieser Periode in manchem den Meisterwerken Aristide Cavaillé-Colls ausdrücklich vorzog.
Alles an dieser gelungenen Einspielung scheint an seinem Platz: der natürliche Klangraum, das kompetent redigierte Booklet und vor allem die hinreißende Interpretation Martin Sanders, insbesondere der Fantasie über den Choral "Wachet auf, ruft uns die Stimme" op. 52,2. Höchstes Lob verdient indes die intelligent-konzentrierte, phantasievolle und sämtliche Vortragsbezeichnungen Regers minutiös beachtende Interpretation der Variationen und Fuge über ein Originalthema in fis-Moll op. 73. Vier der Zwölf Stücke für die Orgel op. 59 finden sich ebenso in vorbildlicher Wiedergabe auf diesem Tonträger. Hier hat Sander eine wichtige und gleichzeitig eine der schönsten Reger-CDs vorgelegt, in der Max Reger als Komponist des Klangs begriffen und verteidigt wird. Das ideale Geschenk auch für den Anfänger, Freunde und alle Feinde der Orgelmusik von Max Reger.
(Wertung: "Referenz" = 5 von 5 möglichen Orgelpfeifen)
Lauréat de plusieurs grands concours, ce jeune organiste allemand confirme ici que ses récompenses étaient bien méritées: sans doute n'existe-t'il pas de meilleur version en CD de la grande fantaisie sur Wachet auf! C'est la plus remarquable illustration qui soit du grand principe de la dynamique chez Reger: la gradation du ppp au fff ne semble jamais s'arrêter et, à tout moment, le grand Walcker de Riga nous fait découvrir de nouvelles ouvertures, tant dans le grave que dans l'aigu. Le jeu à la fois clair et nerveux (dans le bon sens du mot...) de Sander est servi par une acoustique riche et une prise de son parfaitement détaillée et dynamique. A l'autre bout du CD, une seconde grande uvre. Entre les deux, on aurait pu imaginer de nous donner plus de sonorités de détails (très belles dans les plages 2, 3 et 4) et remplacer l'assez lourde Toccata et Fugue par d'autres paisibles miniatures, comme Reger savait aussi en écrire.
(Auszeichnung mit einem "Coup de Cur")